war die Tochter des Malers Georg Grüneberger (1572 – 1641). Wie ihre anderen drei Geschwister erlernte sie das Handwerk des Malens bei ihrem Vater. Dieser war der erste Nürnberger Maler gewesen, der 1596 ein Probestück seines Könnens beim Rat der Stadt vorlegte. Damit wurde er Meister und schließlich Vorgeher, d.h. er durfte Lehrlinge ausbilden (vgl. Andreas Tacke, Stammbuch des Johann Hauer).
In den Annalen des städtischen Rugamtes ist Maria Magdalena deshalb genannt, weil sie nach dessen Tod seine unvollendeten Aufträge fertig stellen wollte. Dies wurde ihr jedoch verboten, da Frauen keine Gemälde herstellen durften. Ein weiterer Eintrag vermerkt die Strafe von 2 Gulden sowie ein Arbeitsverbot am 29.7.1652. Obwohl keine Werke von ihr bekannt sind, soll sie am Anfang dieser Reihe bislang vergessener Künstlerinnen in Nürnberg stehen, deren Leben und Wirken in einer auch damals bereits männlich dominierten Welt vor dem sozialen Hintergrund ihrer Zeit beleuchtet werden soll, – was das Anliegen der folgenden Untersuchungen ist.