Amalia Pachelbel, verh. Beer (1688 – 1724)

Amalia Pachelbel-Beer vor 300 Jahren verstorben

Die späte Wiederentdeckung einer Stilllebenmalerin aus Nürnberg

Vor 300 Jahren, am 6. Dezember 1724, verstarb die „Beerin“, Amalia Beer, geb. Pachelbel. Die Tochter des großen Barock-Komponisten wurde 1688 in Erfurt geboren und kam im Alter von acht Jahren mit ihrer Familie nach Nürnberg, wo ihr Vater eine Stelle als Organist in St. Sebald annahm. Als Stilllebenmalerin war sie zu ihrer Zeit berühmt. – Heute sind nur noch wenige Werke bekannt. Sie befinden sich in den Sammlungen der Münchener Residenz, dem Kupferstichkabinett Berlin, in Wien ebenso wie in der Bibliothek des GNM in Nürnberg. Dürftig sind auch die Kenntnisse über ihr Leben. Erste Forschungsergebnisse, die sie in der Nachfolge von Maria Sibylla Merian und weiterer Malerinnen im Nürnberger Kulturleben verorten, warten auf ihre Veröffentlichung.

Ein Blumenbouquet ihrer Hand in der Münchener Residenz, ein Stickmusterbuch mit weiteren Werke im German. Nationalmuseum Nürnberg (Bibl.) sowie zwei Aquarelle im Berliner Kupferstichkabinett, – mehr ist es nicht, was von ihr überliefert ist. Amalia Beer war die Tochter des Komponisten und Organisten von St. Sebald, Johann Pachelbel (1653 – 1706). Sie heiratete 1715 den Notar Johann Gabriel Beer und hatte drei Kinder. Über ihre Ausbildung ist kaum etwas bekannt. Geboren in Erfurt, zog sie 1695 mit ihrer Familie nach Nürnberg, wo sie mit nur 36 Jahren verstarb.

In der Nachfolge von Maria Sibylla Merian schuf Amalia Beer, geb. Pachelbel, Meisterwerke der Miniaturmalerei sowie ein Musterbuch mit insgesamt 50 Tafeln, das den Hausfrauen als Vorlage diente („Neh- und Stick-Buch“, um 1720). Zudem soll die „Beerin“ selbst eine Meisterin der Feinstickerei gewesen sein. – Forschungen über ihr Leben und ihre Kunst sind „in statu nascendi…“