Von 1945 bis zu seinem Tod im Jahre 1963 wurde dem Holzschnittkünstler und Maler Erlangen zur zweiten Heimat nach der Flucht aus Ostpreußen. Von der Kunstszene nahezu unbemerkt, schuf hier ein Expressionist der zweiten Generation sein Spätwerk, das aber erst postum – auf Betreiben seines Sohnes Martin Schmialek – bekannt und anerkannt wurde. Der dezidiert politische Künstler schuf proletarische Arbeiterzyklen, die zweifellos von der harten Realität seiner Umwelt im oberschlesischen Bergbaugebiet geprägt waren. Kaum sichtbar ist seine Lehrzeit bei August Endell und Otto Müller an der AdBK Breslau, wo der im ersten Beruf als Kunsterzieher arbeitende Grafiker nochmals ein Studium als bildender Künstler durchläuft. 1930 erhält er die Berufung zum Professor an der Akademie in Beuthen. Ab 1934 wird ein Ausstellungsverbot über ihn verhängt. 1936 sind 10 seiner Werke in der Münchener Ausstellung „Entartete Kunst“ zu sehen. Es folgt deren öffentliche Verbrennung, 1945 die Flucht. Schmialeks fein geschnittenen Holzschnitte ähneln ein wenig Kollwitz und Barlach, sind aber auch in der russischen Volkskunst verankert. Das menschliche Schicksal und Leid, das in den Romanen Dostojewskis („Der Spieler“, „Der Trinker“), Gogols („Die Sanfte“) und August Scholtis („Das östliche Dorf“) thematisiert wird, illustriert er eigenwillig und expressiv. Nach seinem Tod wird sein Lebenswerk in Moskau, Berlin, Schweinfurt, Frankfurt und Paris (Grand Palais), letztlich auch in Erlangen (2002) gewürdigt, wo die letzte Einzelausstellung seiner Holzschnitte stattfand (Kunstmuseum Erlangen). Nach der Flucht aus Beuthen blieb sein Frühwerk jedoch weitgehend verloren, – ein typisches Schicksal der „verschollenen Generation“. Schmialeks schriftlicher Nachlass befindet sich im DKA im GNM Nürnberg.